Bienenfreundliche Sträucher – dafür werden die Bienen Euch lieben!

28. September 2022
Geschrieben von: Mencke Gartencenter

Welche Sträucher locken als wahre Bienenweiden Schmetterlinge und Bienen in Scharen an? Welche von ihnen sind immergrün oder blühen besonders schön? Was macht Euren Garten wirklich bienenfreundlich? Und warum benötigen Wildbienen so dringend unsere Hilfe? Das alles und eine Liste der besten insektenfreundlichen Sträucher findet Ihr in unserem Beitrag.

Bienenfreundliche Sträucher – was macht sie besonders?

Für bienenfreundliche Sträucher gilt das Gleiche wie für alle anderen bienenfreundlichen Pflanzen auch. Ihre Blüten sollten ungefüllt, pollen- und nektarreich sein, denn für eine nahezu leere Blüte lohnt sich der Aufwand für die Biene nicht. Die gute Nachricht: Hier kommen tatsächlich viele schöne Sträucher infrage.

Dennoch gibt es Sorten, die bei Insekten und Bienen besonders hoch im Kurs stehen. Diese sogenannten Bienenweiden sind immer eine gute Wahl, denn sie sind nicht nur wunderschön – sie summen auch im wahrsten Sinne des Wortes vor Leben.

Besonders empfehlenswert sind übrigens heimische Sträucher, denn diese sind für einige wählerische Wildbienenarten die einzige Nahrungsquelle. Bienen werden grundsätzlich nach ihrer Lebensweise eingeteilt. Das heißt, man unterscheidet zwischen:

  1. kollektiv lebenden Bienen wie Honigbienen und Hummeln (ja, auch Hummeln gehören der Bienenfamilie an)
  2. Solitärbienen wie Wildbienen, die größtenteils ein Einsiedlerleben führen, jedoch auch Ausnahmen für Schlaf- und Brutgemeinschaften machen
  3. Kuckucksbienen als trickreichen Einzelgängern, die fremde Brut für die Aufzucht ihrer Nachkömmlinge nutzen – ähnlich wie der berühmte Vogel. Auch wenn sie weniger bekannt sind, machen Kuckucksbienen etwa 20% aller Bienenarten in Deutschland aus.
Gerade Wildbienen wie Hummeln, Solitärbienen und Kuckucksbienen sind oft auf unsere heimische Pflanzenwelt angewiesen und spezialisiert. Heimische Wildsträucher stehen im Gegensatz zu Prachtzüchtungen auf ihrem Speiseplan.

Zudem sind diese Pflanzen auf unser heimisches Klima ideal angepasst, was sie besonders robust und unkompliziert in der Pflege macht. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Die meisten von ihnen sind Wildobstgehölze und dienen gleichzeitig auch als Vogelschutz- und Vogelnährgehölze.

MENCKE-TIPP: Im Idealfall pflanzt man mehrere Sorten mit unterschiedlichen Blütezeiten, sodass die kleinen Summsebrumms das ganze Jahr über versorgt sind. Davon profitiert natürlich auch das Gärtnerherz, denn man hat von Frühling bis Herbst immer wieder tolle Blüten im Garten.

Wir bieten Euch im Folgenden eine spannende Pflanzliste. Wir freuen uns aber auch, wenn Ihr vor Ort bei uns im Gartencenter vorbeikommt und Euch beraten lasst! Dann können wir Euch weitere Tipps im Bezug auf den richtigen Standort und die passende Pflege geben. Wir beraten Euch gerne und stellen Euch auf Wunsch z. B. auch eine schöne blühende Hecke zusammen.

Die besten Bienenweiden: Unsere Liste an bienenfreundlichen Sträuchern

1. Frühblühende bienenfreundliche Sträucher und Bienenweiden

Kornelkirsche:
Standort: sonnig bis halbschattig
Blütezeit: März- April
Höhe: 6 bis 8 Meter
Besonderheiten: Blüht vor dem Blattaustrieb, Vogelnährgehölz und Wildobst

Felsenbirne:
Standort: sonnig bis halbschattig
Blütezeit: April
Höhe: bis 2 Meter
Besonderheiten: Tolle Herbstfärbung, Vogelnährgehölz und Wildobst

Weide:
Standort: sonnig
Blütezeit: März bis Mai
(Wuchs-) Höhe: 7 bis 10 Meter
Besonderheiten: Besonders robust


Einfach gefüllte Zierkirsche:
Standort: sonnig bis halbschattig
Blütezeit: März bis April
(Wuchs-) Höhe: bis zu 1 Meter
Tipp: Hier sind vor allem die Sorten ‘Kojo-no-mai’ und ‘Paean’ zu empfehlen. Mehr dazu in unserem Beitrag zur japanischen Zierkirsche

2. Spätblühende Bienenweiden und bienenfreundliche Sträucher

Strauchefeu:
Standort: halbschattig bis schattig
Blütezeit: September bis Oktober
(Wuchs-) Höhe: 1,5 bis 2 Meter
Besonderheiten: Immergrünes Vogelnährgehölz, beliebt bei Schmetterlingen wie z. B. Admiral

Sieben Söhne des Himmels:
Standort: sonnig bis halbschattig
Blütezeit: August bis Oktober
(Wuchs-) Höhe: 3 bis 4 Meter
Besonderheiten: Stark duftende Blüten und schnellwüchsig, verträgt Trockenheit gut, schirmartiger Wuchs

Honigbaum/ Japanischer Schnurbaum:

Standort: sonnig bis halbschattig
Blütezeit: August bis September
(Wuchs-) Höhe: bis zu 30 Meter
Besonderheiten: Duftende Blätter und Blüten und schöne Herbstfärbung

3. Besonders schön blühende bienenfreundliche Sträucher und Bienenweiden

Falscher Jasmin:
Standort: sonnig bis absonnig
Blütezeit: Juni bis Juli
(Wuchs-) Höhe:1,5 bis 3 Meter
Besonderheiten: toller, jasminartiger Duft, sehr schnittfest

Wildrosen:
Standort: sonnig
Blütezeit: Juni bis Oktober
(Wuchs-) Höhe: bis 1,2 Meter
Besonderheiten: Duftend und Vogelnähr- und Vogelschutzgehölz

Fingerstrauch:
Standort: sonnig
Blütezeit: Mai bis Juli
(Wuchs-) Höhe: bis zu 1 Meter
Besonderheiten: anspruchslos, lange Blütezeit

Garteneibisch/Gartenhibiskus:
Standort: sonnig bis halbschattig
Blütezeit: Juli bis September
(Wuchs-) Höhe: 1,5 bis 2 Meter
Besonderheiten: Besonders ausgefallene, exotische Blüten

Schmetterlingsflieder/ Sommerflieder:
Standort: sonnig
Blütezeit: Juli bis Oktober
(Wuchs-)Höhe: 1 bis 2,5 Meter je nach Sorte, Es gibt inzwischen auch schöne Zwergsorten
Besonderheiten: Schmetterlingsmagnet, Duftend

Zierquitte:
Standort: sonnig bis halbschattig
Blütezeit: März bis April
(Wuchs-)Höhe: 0,8 bis 1,2 Meter
Besonderheiten: Fruchtschmuck, Wildobst

Weißdorn:
Standort: sonnig
Blütezeit: Mai - Juni
Höhe: meist Großbüsche bis zu 12 Metern
Besonderheiten: Wildobst und Vogelnährgehölz

4. Immergrüne bienenfreundliche Sträucher und Bienenweiden

Berberitze:
Standort: vollsonnig
Blütezeit: Mai bis Juni
(Wuchs-)Höhe: 1 bis 2,5 Meter
Besonderheiten: Immergrün, Wildobst und Vogelnährgehölz

Liguster:
Standort: Sonnig bis halbschattig
Blütezeit: Juni bis Juli
(Wuchs-)Höhe: bis zu 2,5 Meter
Besonderheiten: Halbimmergrün, guter Sichtschutz

Mahonie:
Standort: halbschattig bis schattig
Blütezeit: April bis Mai
(Wuchs-)Höhe: 0,8 bis 1,2 Meter
Besonderheiten: Immergrün, Wildobst und Vogelnährgehölz

Mittelmeer-Schneeball:
Standort: sonnig bis halbschattig
Blütezeit: März bis April
(Wuchs-)Höhe: 1,5 Meter
Besonderheiten: Immergrün, üppige Blütendolden

Skimmia japonica:
Standort: halbschattig
Blütezeit: März bis April
(Wuchs-)Höhe: 0,8 Meter Wächst eher breit als hoch
Besonderheiten: Immergrün, die roten Knospen schmücken schon ab Herbst den Strauch

Ihr möchtet noch mehr tun? 10 kurze Tipps für Euren insektenfreundlichen Garten:

1. Wiese: Englischer Rasen ist für Bienen ähnlich problematisch wie Betonwüsten in den Innenstädten. Weißklee, orangerotes Habichtskraut und Gänseblümchen lockern nicht nur optisch die Wiese auf, sondern sind für Insekten und Bienen wichtige Nahrungslieferanten. Auch Krokusse unterhalb der Grasnarbe zu pflanzen, erleichtert Bienen den Start ins Jahr sehr, denn die Frühblüher liefern ihnen schon sehr früh lebenswichtige Nahrung.

2. Auch einjährige Pflanzen in Euren Balkonkästen können einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Schaut doch einmal in unserem Beitrag zu bienenfreundlichen Balkonpflanzen nach.

3. Achtet beim Kauf von Stauden auf ungefüllte Blüten und Hinweise zur Insektenfreundlichkeit.

4. Gartenpannen passieren jedem Gärtner mal: Blühender Lauch oder blühende Zwiebeln, geschossener Salat, Kohl oder blühender Basilikum ist niemandem fremd. Ärgert Euch nicht, denn für Insekten und Bienen sind sie ein besonderes Festmahl!

5. Trockenmauern und Kräuterspiralen sind das ideale Versteck für Wildbienen.

6. Insekten lieben Totholz. Egal, ob es ein Stamm eines alten Obstbaumes ist oder eine Ecke mit Totholz am Ende des Gartens, Insekten und Bienen nutzen es liebend gern als Behausung.

7. Wer hätte es gedacht? Wasser im Garten ist in puncto Insektenfreundlichkeit ebenfalls wichtig. Egal, ob es sich um einen kleinen Teich oder eine Insektentränke handelt, der Zugang zu Wasser ist für Insekten elementar.

8. Insekten und Bienen laben sich auch gern an “Unkräutern” wie Taubnesseln und Scharbockskraut. Sollte es eine Stelle im Garten geben, an der es Euch nicht so sehr stört, lasst es gern für die Insekten und Bienen stehen.

9. Nisthilfen und Insektenhotels, egal ob DIY oder gekauft, sind für Insekten und Bienen eine willkommene Unterkunft.

10. Verwendet keine chemischen Pflanzenschutzmittel. Denn diese töten nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge wie Widlbienen in Eurem Garten.

Zum Abschluss haben wir noch ein bisschen Hintergrundwissen für Euch parat:

Wichtige Fakten zum Bienenschutz

Bienen und Insekten stellen einen elementaren Teil in unserem Ökosystem dar. Wir müssen sie schon alleine deshalb schützen, da sie unsere Pflanzen bestäuben und damit an unserer Nahrungsmittelproduktion z. B. von Obst und Gemüse direkt beteiligt sind.

Lasst uns einmal Öko-Detektiv im Auftrag der Bienen spielen:

Die Probleme der Wildbienen

  1. Futterknappheit. Die Konkurrenz um Futter ist groß, besonders durch die Besammlung der Futterpflanzen von zu vielen Honigbienen. Hinzu kommt, dass Nahrungsquellen ohnehin rar sind, da landwirtschaftliche Flächen oft monokulturell angelegt werden und dabei viele Wildkräuter vernichtet und Pestizide eingesetzt werden.
  2. Klimaschwankungen durch den Klimawandel wie z. B. längere, nasskalte Witterungen im Frühsommer während der Flugzeit begünstigen das Verhungern der Weibchen und die Verpilzung der Brut. Auch zu trockene Sommer sind kontraproduktiv.
  3. Vernichtung der Lebensräume (Niststätten): z. B. offene Lehm-, Sand- und Kiesgruben, Böschungen, ruhige Waldränder oder Totholz. An ihre Stelle treten saubere, bis in die letzte Ecke begrünte und gepflegte Gärten, Steinwüsten und Asphalt.
Das Leben der Wildbienen ist also schon lange kein Honigschlecken mehr, sondern ein Kampf ums Überleben. Wusstet Ihr, dass rund die Hälfte der in Deutschland lebenden Wildbienenarten auf der „Roten Liste“ stehen? Etwa 30 davon sind kurz vorm Aussterben.

Was können wir also tun, um den kleinen Majas bei ihrem Überlebenskampf zu helfen, nachdem ihnen ihre Lebensräume mehr und mehr entrissen werden?

Tragt mit bienenfreundlichen Gärten aktiv zum Umweltschutz bei!

Ein bienenfreundlicher Garten ist gar nicht so schwierig anzulegen und zu pflegen, wie man im ersten Moment denken könnte. Insekten und Bienen leiden sehr stark unter der Monokultur in der Landwirtschaft und so kann ein vielfältiger Garten mit den unterschiedlichsten Zier- und Nutzpflanzen schnell zum Insektenparadies werden.

Hier können bienenfreundliche heimische Sträucher einen wichtigen Beitrag leisten. Und es ist für jeden Garten was dabei: Stark und schwach duftend, zauberhaft-zierlich bis groß und stabil, immergrün oder eine Blütenexplosion. Ihr seht: umweltbewusstes Gärtnern ist alles andere als langweilig.

Ihr wollt Euren Garten bienenfreundlich gestalten, wisst aber nicht so recht, wie Ihr das anfangen sollt und unsere Tipps sind zwar hilfreich, aber nicht ausreichend für Eure Bedürfnisse? Wir freuen uns immer über Euren Besuch bei uns im Gartencenter MENCKE und beraten Euch gerne vor Ort persönlich, um Euch auf Eurem Weg zum bienenfreundlichen Garten zu unterstützen.

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