Ananas-Pflanze auf der Fensterbank züchten – Warum nicht?

23. Juli 2018
Geschrieben von: Mencke Gartencenter

Eine selbst gezüchtete Ananas wäre doch irgendwie etwas Besonderes, finden Sie nicht? Das ist gar nicht so schwer! Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie eine Ananas-Pflanze auf der Fensterbank kultivieren können. Außerdem: Daran erkennen Sie, ob eine Ananas reif ist und so sollten Sie Ihre Ananas-Pflanze pflegen.

Haben Sie ein Südfenster mit Fensterbank? Perfekt! Dann sind schon einmal die wichtigsten Grundvoraussetzungen für eine selbst herangezogene Ananas-Pflanze geschaffen. Das exotische Gewächs mag es warm und hell. Was Sie außerdem bei der Anzucht beachten sollten und wie Sie aus einer Ananas eine neue Pflanze heranziehen, erfahren Sie hier.

Ananas selber pflanzen: So klappt’s Schritt für Schritt

Sie werden sehen – eine Ananas-Pflanze selbst zu kultivieren ist kinderleicht. Alles was Sie brauchen, ist eine Ananas, ein Blumentopf mit Abzugsloch und einen warmen Standort. Wie Sie nun Ihre eigene kleine Ananas-Pflanze züchten können, das erfahren Sie im Folgenden.

Schritt #1: Die Ananas vom Blattschopf trennen

Um eine Ananas-Pflanze selbst zu züchten, nehmen Sie am besten eine mittelreife Frucht. Sie sollte gelbes Fruchtfleisch haben und nicht matschig sein. Jetzt schneiden Sie den größeren Teil der Ananas (etwa drei Viertel) vom Blattschopf ab – aus diesem Teil lassen sich leckere fruchtige Gerichte oder Drinks zaubern! Das restliche Fruchtfleisch, das sich jetzt noch an den Blättern befindet, sollten Sie besonders vorsichtig entfernen. So werden die Wurzelanlagen der Frucht nicht beschädigt. Nachdem Sie das restliche Fruchtfleisch weggeschnitten haben, ziehen Sie die untersten Blätter ebenfalls nach unten hin ab. Lassen Sie den Blattschopf nun etwa zwei bis drei Tage an der Luft trocknen. So vermeiden Sie Fäulnis am Strunk.

Schritt #2: Wurzeln im Wasser heranziehen

Stellen Sie den Strunk nach der Trocknungszeit in ein Glas mit Wasser. Er sollte einige Zentimeter tief darin stehen, sodass sich Wurzeln bilden können. Jedoch brauchen Sie ein wenig Geduld – es kann einige Zeit dauern, bis erste Wurzeln zu sehen sind. Erst wenn die Wurzeln mindestens fünf Millimeter lang sind, können Sie den Strunk in einen Topf umpflanzen. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie im nächsten Schritt.

Schritt #3: Die Ananas-Pflanze in den Topf setzen

Wenn die kleinen Wurzeln am Blattschopf der Ananas lang genug sind (wie bereits erwähnt sollten sie mindestens fünf Millimeter lang sein), können Sie den Steckling in den Topf setzen. Dieser sollte über genügend Abzugslöcher gegen Staunässe verfügen. Verwenden Sie für die Anzucht ein durchlässiges Substrat, das relativ nährstoffarm ist. Spezielle Anzuchterde sowie geeignete Pflanzgefäße und Kübel finden Sie bei uns im Gartencenter Mencke. Füllen Sie den Topf mit Substrat und formen Sie ein Mulde hinein. Nun setzen Sie den Ananas-Steckling bis dicht unter den Blattansatz in die Mulde und drücken die Erde ringsherum vorsichtig an. Da die Ananas-Pflanze zu Beginn eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit und viel Wärme braucht, stülpen Sie am besten Klarsichtfolie oder eine lichtdurchlässige Plastikfolie über den Topf. An einem hellen bis halbschattigen, warmen Platz kann Ihre kleine Ananas-Pflanze jetzt gut gedeihen. Dabei sollten Sie ab und zu die Folie (oder Tüte) einmal kurz abnehmen und so für ausreichend Belüftung sorgen. Erst wenn die Pflanze in der Mitte austreibt, war das Anwachsen erfolgreich – dann können Sie die Folie abnehmen. Von nun an haben Sie eine eigene hübsche Ananas-Pflanze für Ihre Fensterbank! mencke_ananaspflanze.jpg

Wie muss ich die Ananas-Pflanze pflegen?

Damit Sie lange Freude daran haben, hier ein paar Tipps zur Ananas-Pflege.

Pflege-Tipp #1: Ein heller & warmer Standort

Auch nach dem Anwachsen benötigt Ihre Ananas-Pflanze einen warmen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ab 25 °C und einer Luftfeuchte von etwa 60 Prozent sind die Bedingungen ideal. Um in unseren Breitengraden diese Bedingungen schaffen zu können, sollten Sie Ihre Ananas-Pflanze nicht in unmittelbarer Näher zur Heizung platzieren. Stattdessen wählen Sie einen Standort an einem Südfenster, durch das besonders in der warmen Mittagszeit viel Sonne scheint, und stellen zusätzlich einen Luftbefeuchter auf. Ein Wintergarten oder ein helles Badezimmer sind ebenfalls gute Standorte für die Ananas-Pflanze.

Pflege-Tipp #2: Lockeres Substrat

Grundsätzlich ist die Ananas beim Substrat nicht sehr anspruchsvoll. Achten Sie dennoch darauf, ein lockeres, durchlässiges und leicht saures Substrat zu verwenden, mit einem pH-Wert von etwa 5. Kübelpflanzenerde und Zitruserde sind gut geeignet. Genauso wie ein Gemisch aus Lauberde, Quarzsand und Torf. Alternativ zum Torf können Sie jedoch auch kompostbasierte Erde verwenden, die mineralisch und kalkfrei sein sollte. Übrigens: Umtopfen sollten Sie die Ananas-Pflanze erst, wenn das Substrat stark durchwurzelt ist. Sie wächst relativ langsam, weshalb ein regelmäßiges Umtopfen nicht vonnöten ist.

Pflege-Tipp #3: Regelmäßig Gießen

Halten Sie Ihre Ananas-Pflanze von Beginn an leicht feucht. Sowohl nach dem Einpflanzen, als auch bei der später angewachsenen Pflanze sollte das Substrat nie vollständig austrocknen. Gießen Sie deshalb immer dann, wenn es an der Oberfläche leicht trocken geworden ist. Eine ausgetrocknete Ananas-Pflanze erkennen Sie an braun gewordenen Blattspitzen. Gießen Sie besonders im Sommer regelmäßig, wobei Sie bei besonders hohen Temperaturen morgens oder abends die Blätter zusätzlich mit Wasser besprühen sollten. Bitte nicht besprühen, wenn die Sonne auf die Blätter scheint, da diese dann verbrennen können. Besonders gut geeignet ist vorgewärmtes, nicht zu kalkhaltiges Wasser. Gießen Sie dabei nicht direkt in die Rosette, da die Ananas-Pflanze sehr empfindlich auf Staunässe reagiert.

Pflege-Tipp #4: Dünger nur im Sommer

In den Sommermonaten von März/April bis August/September sollten Sie Ihre Ananas-Pflanze alle 14 Tage düngen. Hierfür eignet sich ein Flüssigdünger mit möglichst hohem Phosphatanteil, z. B. Dünger für Zitruspflanzen und mediterrane Pflanzen (gibt’s im Gartencenter Mencke). So unterstützen Sie die Fruchtbildung Ihrer Ananas.

Pflege-Tipp #5: Ananas überwintern

Die Ananas gehört nicht zu den winterharten Pflanzen. Auf Frost reagiert sie mit Blattabwurf, bevor sie dann eingeht. Überwintern Sie Ihre Ananas-Pflanze deshalb frostfrei im Haus an einem hellen Standort am Fenster, mit Temperaturen nicht unter 15 °C (ideal ist 16 bis 20 °C). Der Wurzelballen darf während der Überwinterung nicht vollständig austrocknen. Dennoch reicht es aus, wenn Sie in der Zeit nur sehr sparsam gießen. Da sich die Ananas nach dem Winter erst langsam wieder an die Sonne gewöhnt, stellen Sie sie zunächst in milden Nächten nach draußen. Nach der Eingewöhnungsphase können Sie sie schließlich wieder an ihren hellen und warmen Standort mit Sonneneinstrahlung stellen.

Wann ist eine Ananas reif?

Zum Schluss möchten wir noch das Mysterium aufdecken, woran Sie eine reife Ananas erkennen können. Denn nichts ist ärgerlicher als die Frucht aufzuschneiden und matschiges oder noch nicht reifes Fruchtfleisch vorzufinden. Da die Ananas nicht nachreift, sollten Sie deshalb immer den richtigen Zeitpunkt abpassen (bzw. beim Kauf direkt darauf achten). Sowohl an den Blättern, als auch an der Schale können Sie den Reifegrad einer Ananas ausmachen. Wenn die Blätter nicht mehr allzu fest am Schopf sitzen und die Schale ein wenig weich ist, ohne direkt Dellen zu bekommen, ist die Ananas reif. Auch ein Klopfen gegen die Schale kann Aufschluss geben: Ein dumpfer Klang spricht für den idealen Reifegrad, ein hohler Klang eher dafür, dass die Ananas bereits ausgetrocknet ist. Achten Sie außerdem auf einen leicht fruchtig-süßen Duft am Blütenboden, der ebenfalls für eine gute Reife spricht. Außerdem: Kaufen Sie niemals zu weiche Ananas oder mit Schimmel befallene und bewahren Sie die Frucht außerhalb des Kühlschranks auf, damit sie ihr köstliches Aroma nicht verliert. Wenn Sie bei Ihrer eigenen Ananas-Pflanze auf Früchte hoffen, brauchen Sie etwas Geduld: Nach etwa einem Jahr (manchmal sogar erst nach drei bis vier) blüht die Pflanze, etwa ein halbes Jahr später bildet sich ein Fruchtansatz. Übrigens braucht die selbstfruchtende Ananas-Pflanze keinen Partner zur Bestäubung. Sobald die Frucht gelblich verfärbt ist, können Sie sie ernten. Der dann absterbende Blattschopf hat zuvor ringsherum Tochterpflanzen ausgebildet – diese können Sie erneut in neuen Töpfen kultivieren.

Unser Fazit zur Ananas-Pflanze

Mit ein wenig Geduld und dem richtigen Standort können Sie ganz leicht auf der Fensterbank eine Ananas-Pflanze züchten. Sie brauchen dazu lediglich eine Frucht, von der Sie den oberen Blattschopf abschneiden, vorsichtig das Fruchtfleisch entfernen und ihn im Wasser wurzeln lassen. Wenn die Wurzeln etwa fünf Millimeter lang sind, setzen Sie den Blattschopf in einen Topf mit durchlässigem Substrat. Wichtig ist, dass er über ein Abzugsloch verfügt, denn Staunässe sollten Sie unbedingt vermeiden. Gießen Sie die Ananas-Pflanze regelmäßig und stellen Sie sie an einen warmen, hellen Standort mit ausreichend Luftfeuchtigkeit. Wenn die Ananas-Pflanze angewachsen ist, wird sie in der Mitte austreiben. Nach etwa einem Jahr (manchmal dauert es auch länger) können Sie schließlich eine Blüte sehen und ein weiteres halbes Jahr später auf eine Ananas-Frucht hoffen. Übrigens finden Sie Ananas-Pflanzen sowie geeignetes Substrat und hübsche Pflanzkübel in unserem Gartencenter Mencke. Falls Sie noch weitere Fragen haben, stehen Ihnen unsere Experten gerne zur Seite. gartencentersuche.jpg

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