Permakultur-Garten anlegen: Tipps und Ideen

15. Juli 2020
Geschrieben von: Mencke Gartencenter

Der Permakulturgarten steht für einen respektvollen Umgang mit der Natur. Achtsamkeit, eine Bepflanzung im Einklang mit der Natur und ökologisch nachhaltiger Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern, kommen Umwelt, Mensch und Tier zugute. Wir geben Tipps zur Planung und Bepflanzung Ihres Permakulturgartens und stellen die typischen Gestaltungselemente vor.

Auf den ersten Blick kann ein Permakulturgarten für das ungeübte Auge schnell so aussehen, als würde man ihn einfach sich selbst überlassen. Doch weit gefehlt: In Wahrheit steckt hinter dem scheinbaren Wirrwarr eines funktionierenden Permakultur-Gartens ein gut durchdachtes System. Hier erfahren Sie mehr.

Was zeichnet einen Permakulturgarten aus?

Der Begriff Permakultur setzt sich aus den englischen Begriffen “permanent” und “agriculture” zusammen und steht somit wörtlich für permanente Landwirtschaft, wobei “permanent” ökologisch nachhaltig meint. Geprägt wurde das Konzept in den 1970er-Jahren von Bill Mollison und David Holmgren. Das Prinzip basiert auf den drei ethischen Grundsätzen “Sorge für die Erde”, “Sorge für den Menschen” sowie “Setze Grenzen für den Konsum und teile fair”. Entsprechend steht beim Permakulturgarten ein respektvoller Umgang mit der Natur im Mittelpunkt. Wie in einem Biogarten stehen Boden, Mikroorganismen, Pflanzen und Tiere in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Alle natürlich vorhandenen Elemente werden integriert und genutzt, die Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt werden erhalten und gefördert, und Insekten, Vögeln und anderen Tieren soll der Garten Lebensraum und Nahrung anbieten. Das Ziel ist die Erschaffung eines naturnahen Gartens, der sowohl vielfältig, als auch funktional und ertragreich ist. Ein Permakulturgarten zeichnet sich zudem durch natürliche, in sich geschlossene Kreisläufe aus. Es sollen nachhaltige Ökosysteme entstehen, die vernetzt und multifunktional sind und sich selbst regulieren – ein Vorbild aus der Natur ist der Regenwald. Die selbstregulierenden Kreisläufe sparen Ihnen nicht nur Arbeit im Garten, sondern sorgen auch für ein natürliches Gleichgewicht und robuste Pflanzen. Dazu werden in einem Permakulturgarten alle vorhandenen Ressourcen effizient und umweltschonend genutzt und zusätzlich neue Ressourcen geschaffen. Auf chemische Pflanzenschutzmittel und Insektizide sowie anorganische Dünger wird vollständig verzichtet. Mit der Permakultur wird auch das Ziel einer Selbstversorgung mit regionalen und selbst erwirtschafteten Nahrungsmitteln verfolgt – und erntefrisches Obst und Gemüse sowie frische Kräuter aus dem eigenen Garten schmecken bekanntlich unvergleichlich gut. ernte.jpg

Permakulturgarten anlegen: 6 Tipps für Ihren Garten

Die Grundprinzipien der Permakultur können Ihnen als Planungshilfe dienen – sie können jedoch sehr individuell umgesetzt werden. Im Gartencenter Mencke finden Sie auch Bücher zum Thema Permakultur-Garten, und auch auf YouTube finden sich zahlreiche Videos. Hier kommen unsere Tipps, wie Sie einen Permakulturgarten erfolgreich zu Hause gestalten:

1. Tipp: Aufbau des Permakulturgartens planen

Das scheinbare Chaos täuscht: Damit ein Permakulturgarten funktioniert, muss er genau geplant werden. Da ein solcher Garten über viele Jahre hinweg bestehen und funktionieren soll, sollte die Planung von Anfang an langfristig erfolgen. Eine vorausschauende Planung ermöglicht es Ihnen auch, die Fruchtfolge richtig zu beachten, was Sie mit gesunden Pflanzen und mehr Ertrag belohnt. Am besten gehen Sie bei der Planung schrittweise vor:
  1. Planung der Artenvielfalt – Was wollen Sie anbauen?
Hier kommt es vor allem auf Ihren Geschmack an: Welches Obst und Gemüse und welche Kräuter möchten Sie anbauen? Beachten Sie bei der Auswahl jedoch, dass ein Permakulturgarten auf regionale Sorten und insbesondere auf alte Obst- und Gemüsesorten setzt, um eine natürliche Artenvielfalt widerzuspiegeln. Überlegen Sie zudem, ob Sie nur einen Teil Ihrer Küche mit frischem Obst und Gemüse aus dem Garten anreichern möchten, oder komplett zum Selbstversorger werden wollen. Davon hängt es ab, wie viel Platz Sie in Ihrem Garten benötigen.
  1. Planung der Struktur – Wie soll der Garten angeordnet werden?
Nachdem Sie sich entschieden haben, was Sie in Ihrem Garten anbauen und pflanzen möchten, geht es an die Struktur. Hier entscheiden Sie, wie die vorher festgelegten Gestaltungselemente im Garten angeordnet werden und wie groß die Beete werden. Zudem sollten Sie sich ganz genau mit Ihrem Garten vertraut machen, um alle vorhandenen Elemente integrieren zu können:
  • Welche Pflanzen und Tiere kommen in Ihrem Garten natürlich vor? Achten Sie hier auch auf Wildkräuter und Pflanzen, die häufig als “Unkraut” abgetan werden.
  • Wo herrscht (Halb-)Schatten und an welchen Stellen kommt viel Sonne hin?
  • Gibt es Neigungen oder Gefälle in Ihrem Garten?
  • Wie sind die Windverläufe?

2. Tipp: Die Zonen im Permakulturgarten

Ein Permakulturgarten wird in verschiedene Beete unterteilt. Typisch ist eine Einteilung in sechs Zonen, die eine optimale Nutzung des Gartens ermöglichen sollen und in Ringen um den Menschen als Mittelpunkt verlaufen: naturzone5.jpg Zone 0: Wohngebiet Das Haus oder die Wohnung des Gärtners ist der zentrale Punkt des Permakulturgartens. Von hier aus sollten alle wichtigen Stellen im Garten einfach erreichbar sein. Zone 1: Küchengarten bzw. Kräutergarten Diese Zone ist wortwörtlich ein Küchengarten – denn dieser Teil des Permakulturgartens liegt direkt am Haus bzw. der Küche, damit er beim Kochen schnell erreichbar ist. Hier legen Sie ein Kräuterbeet an, in dem eine Vielfalt an frischen Kräutern angebaut wird – vom Bärlauch bis zur Petersilie. Der Bereich des Gartens ist am kleinsten, braucht aber am meisten Pflege. Zone 2: Gemüsegarten oder Kleintierhaltung gemuse-anbauen.jpg In der zweiten Zone wird das Gemüse angebaut: Hier finden sich Tomate, Gurke, Möhre, Salat und Co. In dem Bereich sind zwar deutlich mehr Pflanzen vorhanden, als im kleinen Kräutergarten – dafür sind sie aber auch etwas weniger pflegeintensiv. Häufig steht in diesem Bereich des Permakulturgartens auch ein Gewächshaus, in dem Sie neben dem Gemüse auch empfindliche Pflanzen überwintern und Setzlinge ziehen können. Auch kleinere Nutztiere wie Hühner, Laufenten oder Kaninchen können hier gehalten werden. Laufenten und Hühner sind praktische Helfer bei der biologischen Schädlingsbekämpfung – die Laufenten fressen Schnecken, bevor diese sich über Ihre Ernte hermachen, und auch Hühner picken den ein oder anderen Schädling auf. Aber Vorsicht: Wenn Sie kleine Nutztiere halten, müssen Sie Ihre Gemüsebeete sicher eingrenzen, damit die Tiere nicht Ihre Ernte verspeisen oder Chaos im Beet anrichten. Zone 3: Landwirtschaft, Obst- und Nussbäume wallnuss.jpg In diesem Bereich des Permakulturgartens findet ein größerer landwirtschaftlicher Anbau statt. Hier werden robustere Pflanzen angebaut wie Kartoffeln oder auch Getreide, Weizen und Mais. Außerdem stehen in diesem Bereich des Gartens Obst- und Nussbäume – wer in seinem Garten den Platz hat, kann hier zum Beispiel einen Walnussbaum pflanzen und gesunde Nüsse ernten. Beachten Sie jedoch: Unter einem Walnussbaum wächst nichts anderes. Häufig schaffen Bäume in ihrem Wurzelbereich einen Raum an dem kaum andere Pflanzen gedeihen. Pflanzen die dort gesetzt werden stehen in direkter Konkurrenz zum Baum und haben es schwer dort zu wachsen. Planen Sie deshalb für größere Bäume auch entsprechende Freiräume ein. Zone 4: Weideland, (Obst-)Bäume, Nutztiere obstgeholze.jpg Die vierte Zone des Permakulturgartens braucht kaum noch Pflege: Hier findet sich vor allem Grün- bzw. Weidefläche. Außerdem stehen hier Bäume und Sträucher zur Holzversorgung, ebenso wie Obstgehölze zum Obstanbau – ob Apfel-, Kirsch- oder Pflaumenbaum, das entscheidet allein Ihr Geschmack. Wenn das Grundstück es erlaubt, können Sie hier auch größere Tiere halten, wie zum Beispiel Schafe, Ziegen, Schweine, oder auch Pferde. 5. Zone: Naturzone Dieser Bereich des Gartens wird der Natur selbst überlassen und sollte nicht bearbeitet werden. Hier wird Insekten und Wildtieren ein naturbelassener Lebensraum angeboten. In diesem Teil des Gartens oder in der vierten Zone Ihres Permakulturgartens können Sie auch gut mehrjährige Sträucher pflanzen, die pflegeleicht sind und dennoch reiche Erträge mit leckeren Früchten bringen: Beerensträucher wie die Johannisbeere, aber auch Himbeeren, Stachelbeeren oder Heidelbeeren sind dafür perfekt geeignet.

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3. Tipp: Die Größe des Permakulturgartens

Ein Permakulturgarten kann auch auf kleinem Raum entstehen: Etwa im Kleingarten oder sogar auf dem Balkon. Allerdings sind nicht in jedem Garten alle sechs Zonen umsetzbar – bei einem kleineren Garten beschränken Sie sich dann einfach auf eine Auswahl. In einem kleinen Garten sind kreative Lösungen gefragt, um auf wenig Raum viel anzubauen. Eine Kräuterspirale hilft Ihnen zum Beispiel dabei, auf kleiner Fläche eine Vielzahl an frischen, duftenden Kräutern anzupflanzen. Ebenfalls sinnvoll für kleine Gärten oder Balkone sind Hochbeete und sogenannte vertikale Gärten: So lassen sich zum Beispiel Kartoffeln, Salate, oder auch Kürbis problemlos vertikal in die Höhe und somit platzsparend anbauen.

<4. Tipp: Beete anlegen und düngen

Die Gestaltung eines Permakulturgartens ist langfristig ausgelegt, der Garten soll über viele Jahre wachsen und gedeihen. Deshalb ist es sinnvoll, die Beete mit mehrjährigen Pflanzen zu bestücken. Eine große Auswahl an passenden Pflanzen finden Sie in Ihrem Gartencenter. Bevor Sie die Beete anlegen, überlegen Sie sich am besten genau, was Sie wo anbauen möchten und legen danach die Breite und Größe der Beete fest. Hier ist es auch sinnvoll, von Anfang an Pflanzenkombinationen im Blick zu haben. Wichtig ist zudem, dass die Aussaat versetzt erfolgt, damit Sie das ganze Jahr über ernten können. Wählen Sie für Ihre Beete einen Standort, dessen Boden und Lichtverhältnisse für alle Pflanzen geeignet sind. Bevor Sie das Beet bepflanzen, sollten Sie den Boden sollten Sie den Boden oberflächlich lockern und können zur Bodenverbesserung Kompost oder Rindenhumus einarbeiten. Es kann auch sinnvoll sein, vorab eine Bodenprobe zu machen, damit Sie wissen, wie nahrhaft die Erde in Ihren Beeten ist. Chemische Pflanzenschutzmittel oder Kunstdünger kommen im Permakulturgarten selbstverständlich nicht zum Einsatz. Beim Düngen Ihrer Gemüsebeete können Sie stattdessen eine Gründüngung mit Materialien aus dem eigenen Garten anwenden – zum Beispiel mit Hafer oder Bockshornklee. Alternativ wählen Sie organische Dünger (hier finden Sie eine breite Auswahl bei uns im Gartencenter) oder Sie setzen selbst Pflanzenjauchen an, die Sie zur Düngung verwenden können. beet-anlegen.jpg Die Böden bleiben in der Permakultur grundsätzlich nicht unbedeckt, sondern werden stets mit Mulch oder Pflanzen bedeckt. So können sie die Wärme besser speichern und werden vor schneller Austrocknung und extremen Witterungsbedingungen wie Starkregen geschützt. Bei der Bepflanzung der Beete sollte auf einen ausreichenden Pflanzenabstand geachtet werden, damit die Pflanzen sich nicht gegenseitig beschatten. Kleinere Pflanzen sollten deshalb auch immer an den Rand gepflanzt werden und größere Pflanzen in die Mitte. Achten Sie beim Anlegen der Beete auch darauf, dass Sie genügend Wege anlegen und diese möglichst kurz halten. Das entlastet Sie später bei der dauerhaften Pflege.

5. Tipp: Mischkultur, Pflanzengemeinschaften und natürliche Kreisläufe

Im Permakulturgarten werden Pflanzen in einer Mischkultur angebaut, im Gegensatz zur industriellen Monokultur. Das heißt, es werden viele verschiedene Pflanzen gleichzeitig in einem Beet angebaut. Die zentrale Idee ist es, Pflanzen so zu kombinieren, dass sie sich gegenseitig schützen und in ihrem Wachstum und Ertrag positiv beeinflussen. Während Monokulturen anfällig für Schädlinge und Krankheiten sind und selten ohne chemische Mittel auskommen, sind die Pflanzen in einer Mischkultur besser geschützt und deutlich robuster. Durch Pflanzenkombinationen, den Anbau mehrjähriger Pflanzen und die Beachtung der Fruchtfolge wird im Permakulturgarten die Entstehung von in sich geschlossenen Kreisläufen gefördert, die sich selbst regulieren.

Pflanzengemeinschaften in der Permakultur: Dream Teams und schlechte Nachbarn

Für eine gesunde Mischkultur ist es wichtig, Pflanzen miteinander zu kombinieren, die sich als gute Nachbarn erwiesen haben. Hier haben wir ein paar Beispiele für “Dream Teams” von Pflanzenkombinationen für Sie zusammengefasst:
  • Stark duftende Pflanzen halten viele Schädlinge fern – deshalb ist es sinnvoll, Pflanzen wie Zwiebeln oder Dill zwischen Möhren, Salat, Gurken, und Co. zu pflanzen.
  • Schnittlauch schützt Gemüsepflanzen vor Pilzinfektionen. Die Kapuzinerkresse lockt Blattläuse an und fungiert somit als “Ablenkerpflanze”.
  • Kartoffeln mit Lein oder Meerrettich pflanzen: Kartoffelkäfer hassen Lein und Meerrettich – so werden die Kartoffeln natürlich gegen Schädlinge geschützt, wenn man sie im Beet zusammen pflanzt.
  • Hafer kann als Begleitpflanze eingesetzt werden, die den Bodenaufbau unterstützt.
  • Ein sogenanntes Milpa-Beet, in dem Mais, Bohnen und Kürbis kombiniert werden, hat sich als optimale Mischkultur erwiesen.
Andersherum gibt es jedoch auch schlechte Nachbarn, die auf keinen Fall zusammen in einem Beet nebeneinander stehen sollten, weil sie sich gegenseitig schaden. Pflanzenkombinationen sollten deshalb nie ohne vorherige Recherche erfolgen. Mischkulturtabellen helfen Ihnen, gute Nachbarn im Beet zu finden. Bei einer gut durchdachten und konsequent angewendeten Mischkultur, verliert die Fruchtfolge etwas an Bedeutung, da gezielt Pflanzen mit verschiedenem Nährstoffbedarf gemischt werden. Zuverlässige Tabellen finden Sie in Ihrem Gartencenter. Gerne beraten unsere Gartenexperten Sie auch zu möglichen Pflanzenkombinationen. Im Rahmen der Fruchtfolge wird in der Beetbepflanzung jedes Jahr zwischen Pflanzenfamilien gewechselt, um die Nährstoffe im Boden nicht zu erschöpfen. So wird die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig erhalten und der Bedarf an Düngemitteln deutlich reduziert.

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Ein Beispiel für einen Starkzehrer ist die Zucchini. Um den Boden nicht auszulaugen, sollten jedes Jahr eine neue Kompostschicht im Mulchbeet aufgebracht werden.

So könnte zum Beispiel das Dream-Team Möhre und Zwiebel als Mittelzehrer mit einer Starkzehrer-Pflanzenkombination Mais und Bohnen und Schwachzehrern wie Salaten und Kräutern gemischt verpflanzt werden.

Die Grenzen zwischen Stark-, Mittel-, und Schwachzehreren sind fließend, am besten informieren Sie sich zur Beachtung der Fruchtfolge individuell in Ihrem Gartencenter.

zuckerschoten-stickstoff.jpg So reichern zum Beispiel Bohnen und Zuckerschoten den Boden mit Stickstoff an, den unter anderem Kohlarten und Himbeeren zum Wachstum brauchen. Neben vorteilhaften Pflanzenkombinationen gibt es aber auch in der Fruchtfolge Aversionen. So sollten zum Beispiel Gurken weder im Anschluss an Möhren, noch an Kartoffeln angebaut werden. Im ersten Fall kann das Erdreich mit für Gurken schädlichen Nematoden verseucht sein, im zweiten mit Welkepilzen.

Blühende Begleitpflanzen für die Mischkultur

Der Anbau von Nutzpflanzen in der Permakultur bedeutet nicht, dass Sie auf farbenfrohe Blumen verzichten müssen – im Gegenteil, viele Pflanzen verzaubern nicht nur mit ihrer Blütenpracht, sondern eignen sich auch perfekt als Begleitpflanzen im Gemüsebeet. So bietet der Sonnenhut zum Beispiel einen natürlichen Schutz gegen Schnecken. Die Kamille fördert die Abwehrkräfte ihrer Beetnachbarn. Die Tagetes fördert die Bodengesundheit. Und Ringelblumen vertreiben Drahtwürmer, Nematoden und Bohnenblattläuse aus dem Beet. Hübsche Blumenwiesen und Staudenbeete locken Hummeln, Wildbienen und andere Nützlinge an, die die Blüten bestäuben und so zu einem geschlossenen Ökosystem im Permakulturgarten beitragen. Und einige blühende Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sondern eignen sich auch hervorragend für einen leckeren und gesunden Tee – so zum Beispiel die Damaszenerrose. Als besonders empfehlenswerte Sorte ist in diesem Zuge auch ‘Rose de resht’ zu erwähnen, eine öfterblühende Portland-Rose. Sie besticht mit einem bezaubernden intensiven Duft und Ihre Blütenblätter eignen sich für Tees und allgemein für die Verwendung in der Küche. damazenerrose-fur-tee.jpg

6. Tipp: Effiziente und multifunktionale Nutzung von Ressourcen

Im Permakulturgarten sollen alle vorhandenen Ressourcen genutzt und neue Ressourcen geschaffen werden. Sowohl Pflanzen, als auch bauliche Gestaltungselemente sollten deshalb so angeordnet werden, dass sie multifunktional sind und sich gegenseitig unterstützen. Neigungen im Garten können zum Beispiel für die Bewässerung der Beete oder für das Anlegen natürlicher Wasserläufe genutzt werden. Eine Hecke ist ein Paradebeispiel für Multifunktionalität. An der Nord- oder Westseite Ihres Grundstücks schützt sie Ihre Beete vor Wind. Um die Hecke an die richtige Stelle zu pflanzen, ist es sinnvoll, die Windverläufe in Ihrem Garten vorab genau zu beobachten. Wenn Sie eine Beerenhecke pflanzen, können Sie zusätzlich zum Windschutz die leckeren Früchte naschen. Eine Benjeshecke ist eine unkomplizierte Alternative zu pflegeintensiven Hecken und trägt zudem zum Naturschutz bei, indem sie kleinen Tierarten einen wichtigen Lebensraum verschafft. Somit passt sie ideal in das Konzept des Permakulturgartens. Hecken werden im Permakulturgarten außerdem dafür eingesetzt, Energien effizient zu nutzen und das Kleinklima im Garten positiv zu beeinflussen. So schützt zum Beispiel eine nach Norden ausgerichtete Hecke in U-Form vor Nordwinden, wodurch sie auf der Südseite Ihres Gartens ein angenehmes Kleinklima schafft, das das Pflanzenwachstum begünstigt. Auch für diesen Zweck ist eine Benjeshecke empfehlenswert. banjeshecke-kleinklimazonen.jpg

Gestaltungsideen für Ihren Permakulturgarten: Typische Elemente

Da ein Permakulturgarten alle vorhandenen Ressourcen nutzt, ist jeder Garten individuell. Nichtsdestotrotz haben sich typische Gestaltungselemente etabliert, die heute im Permakulturgarten fast nicht mehr fehlen dürfen:
  • Insektenhotel
  • Naturteiche und Wasserläufe
  • Trockensteinmauern
  • Naturhecken
  • Komposthaufen
  • Ställe z.B. für Hühner und Kaninchen
  • Gewächshaus für Gemüse
  • Regenwassertonne
Die typischen Gestaltungselemente tragen zur effizienten Nutzung von Ressourcen und zur Vermeidung von Abfällen bei und bieten Insekten und anderen Tieren einen Lebensraum an. Ein Kompost ist ein Paradebeispiel für ein Kreislaufsystem im Garten. Regentonnen und Teiche fördern den effizienten und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser, sie fangen das Regenwasser auf, mit dem sie später Ihre Gemüsebeete bewässern können. Denken Sie auch bei diesen Gestaltungsideen immer daran, die Elemente nach Möglichkeit so anzuordnen, dass sie multifunktional genutzt werden. So wird zum Beispiel ein Gewächshaus neben einem Teich durch das von der Wasseroberfläche reflektierte Sonnenlicht stärker aufgewärmt, was wiederum dem Pflanzenwachstum zugute kommt. Zu den weiteren klassischen Permakulturelementen, die den optimalen Anbau von ertragreichen Pflanzen auf kleinem Raum ermöglichen, zählen die folgenden: Zwischen den Zonen von Permakulturgärten werden zudem häufig naturnahe Formen wie Wellen, Netze und Geflechte eingebunden.

Das Hochbeet als charakteristisches Element im Permakulturgarten hochbeet-mischkultur.jpg

Das Hochbeet verkörpert die Prinzipien der Permakultur und darf deshalb praktisch in keinem Permakulturgarten fehlen. Auf kleiner Fläche werden viele verschiedene Gemüse- und Obstpflanzen als Mischkultur angebaut – so macht das Hochbeet hohen Ertrag auf kleinem Raum möglich. Gefüllt wird das Hochbeet mit organischen und vorhandenen Materialien wie Gartenabfällen, Baum- und Grasschnitt, oder Laub. So wird die Bodenfruchtbarkeit natürlich erhöht und es ist keine Zugabe von Kunstdünger oder Chemikalien nötig. In Folgejahren kann der nachsackende Boden mit Kompost angereichert und aufgefüllt werden. Auch eine Gründüngung oder eine Düngung mit Pflanzenjauchen kann der Ermüdung des Bodens vorbeugen. Die Höhe des Hochbeetes hat zwei Vorteile: Sie schont den Rücken und macht das Gärtnern angenehmer – und sie sorgt dafür, dass das Beet weniger anfällig gegenüber Schädlingen ist. Wer kein Hochbeet selbstbauen möchte, wird im Gartencenter fündig – hier gibt es eine große Auswahl in verschiedenen Größen und Höhen. Eine Alternative zum Hochbeet, die keinen Rahmen braucht aber im Kern nach demselben Prinzip funktioniert, ist das Hügelbeet.

Unser Fazit zum Permakulturgarten

Beim Permakulturgarten steht ein respektvoller Umgang mit der Natur und natürlichen Ressourcen im Vordergrund. Ziel ist es, einen naturnahen und vielfältigen Garten zu gestalten, der Natur, Mensch und Tier gut tut. In einer Mischkultur werden Pflanzen angebaut, die Sie täglich mit frischem Gemüse, Obst, Nüssen und duftenden Kräutern in bester Qualität aus dem eigenen Garten versorgen. Gerne beraten wir Sie individuell zur Planung und Bewirtschaftung Ihres Gartens nach dem Konzept der Permakultur. Schauen Sie doch mal im Gartencenter Mencke vorbei und lassen Sie sich inspirieren. newsletter-abo-1.jpg

Beitragsbild: Shutterstock © nomadkate

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