Bonsai schneiden: Das sollten Sie beachten!

28. Februar 2019
Geschrieben von: Mencke Gartencenter

Die japanische Kunst des Bonsai liegt auch hierzulande voll im Trend. Dabei ist die Pflege eines solchen Miniatur-Baums durchaus aufwändig. Hier erfahren Sie mehr über die jahrtausendealte Tradition und wie Sie richtig Ihren Bonsai schneiden. Welche Arten sind besonders gut geeignet? Und was steckt hinter der Symbolik des Bonsai?

Möchten Sie gerne einen Bonsai in Ihrer Wohnung aufstellen? Nachvollziehbar, denn die kleinen Bäumchen haben eine starke Anziehungskraft! Wichtig ist jedoch, dass Sie mehrmals im Jahr den Bonsai schneiden, um seine künstliche Form zu bewahren.

Bonsai Bedeutung: Was steckt dahinter?

Bonsai ist japanisch und bedeutet in etwa “Baum in der Schale”. Diese Kunst steht für Ausgewogenheit und soll einen alten, vom Wetter gezeichneten Baum in Mini-Ausführung darstellen. Besonders wichtig ist die Harmonie innerhalb der einzelnen Elemente: Schale und Stamm, Stamm und Zweige, Zweige und Blätter. Bonsai ist also ein Symbol für die Balance der Natur und für den harmonischen Einklang des Baums mit seiner Umgebung. Ein bedeutender Aspekt der Bonsai-Kunst ist das Verhältnis von Kronengröße und Pflanzschale, weshalb die Baumkrone nie zu groß werden darf. Regelmäßig den Bonsai schneiden ist entscheidend für die Balance des Bäumchens. Die kleine Schale hält das Wurzelwachstum in einem engen Rahmen und fördert die Kleinblättrigkeit. In den nächsten Abschnitten erfahren Sie näheres zum Erhalt der Bonsai-Form und zur richtigen Bonsai-Pflege.

Bonsai schneiden: Regelmäßigkeit ist das A und O

Vorab ist es wichtig zu verstehen, warum Sie regelmäßig Ihren Bonsai schneiden sollten: Ziel ist die künstliche Gestaltung seiner Form, indem Sie in die natürliche Wuchsrichtung eingreifen. Dies geschieht mit gezielten Schnitten und teilweise mit dem Einsatz von Drähten. So wird entweder der natürliche Wuchs des Jungbaums fortgeführt oder eine ganz neue Linie kreiert. Damit Ihr Bonsai-Bäumchen eine schöne und harmonische Form bekommt, benötigen Sie vor allem Geduld. Über mehrere Jahre bis Jahrzehnte sollten Sie ihn liebevoll pflegen und gezielt zurückschneiden.

Bonsai Grundschnitt

Damit Ihr Jungbaum von Beginn an in die von Ihnen gewünschte Form wächst, ist ein Grundschnitt wichtig. Hiermit legen Sie quasi die Basis für die kommenden Jahre der Bonsai-Pflege. Überlegen Sie sich deshalb vorab gut, welche Form Sie sich für Ihr Bonsai-Bäumchen wünschen: Soll es eine Kugelkrone werden? Eine windgepeitschte Form, bei der alle Äste in die gleiche Richtung ragen? Oder möchten Sie einen ausgeglichenen Wuchs mit abwechselnd am Stamm sitzenden Ästen? Bestimmen Sie zunächst die dickeren Äste, die später das Gerüst des Bäumchens sein sollen. Lassen Sie sich hierfür ruhig ein wenig Zeit, bevor Sie die anderen Äste endgültig wegschneiden. Vertrocknete Blätter, dürre Ästchen und Zweige, sowie abgestorbene Teile entfernen Sie ebenfalls. Danach entscheiden Sie sich für eine Linie und entfernen alle Zweige und Triebe, die diese stören: Quer oder nach innen wachsende Äste, sowie Zweige, die tendenziell stark nach oben wachsen – so erhalten Sie eine üppige Baumkrone, da sich das Wachstum nach Innen richtet. Bei Knospen können Sie bereits eine Ausrichtung erkennen, in die der Ast wachsen würde. Danach können Sie entscheiden, ob Sie sie wachsen lassen oder ebenfalls entfernen. So haben Sie die Grundlinie Ihres Bonsai-Baums festgelegt. Der Grundschnitt hilft Ihnen, in Zukunft immer sofort zu sehen, welche Äste Sie wachsen lassen können und welche Sie vom Bonsai schneiden sollten.

Bonsai Formschnitt

Mit einem regelmäßigen Erhaltungsschnitt behält Ihr Bonsai seine Linie und wächst in die von Ihnen ausgewählte Richtung. Der Schnitt sorgt außerdem dafür, dass das Bäumchen kompakt bleibt und an Stammdicke zunimmt, während die Krone nicht aus der Schale herauswächst. Entfernen Sie hierfür im Frühjahr alle Triebe, die die ausgewählte Linie stören. Je nachdem, ob vereinzelte Äste aus der Krone herauszuwachsen drohen, sollten Sie auch diese bestehenden Äste auf zwei oder drei Augen zurückschneiden. Im Laufe des Sommers schneiden Sie mehrmals die neuen Triebe zurück – so nimmt Ihr Bonsai-Baum mit der Zeit die gewünschte Form an.

Bonsai Blattschnitt

Ziel des Blattschnitts ist es, die Blattgröße zu verringern. Zu große Blätter würden die Proportionen des Mini-Baums in ein Ungleichgewicht bringen und die Balance zwischen Baum und Schale wäre zerstört. Deshalb ist es wichtig, die Blattgröße im Zaum zu halten. Wichtig: Einen Blattschnitt führen Sie nur bei Laubbaum-Arten durch! Im Frühsommer schneiden Sie hierfür alle großen Blätter zur Hälfte ab – Sie können ganz einfach den Blattstiel in der Mitte durchschneiden. Dies regt den Baum an, neue und kleinere Blätter zu bilden. Eine solche Entlaubung sollten Sie jedoch nur vornehmen, wenn Ihr Bonsai-Bäumchen vollends gesund ist. Falls Sie das Gefühl haben, Ihr Bonsai neigt grundsätzlich immer wieder zur Bildung großer Blätter, können Sie den Blattschnitt auch nutzen, um einmal alle Blätter komplett zu entfernen. Danach sollten Sie Ihrem Bäumchen jedoch genügend Zeit geben, um sich davon zu erholen. Er wird im Anschluss kleinere Blätter ausbilden.

Bonsai schneiden – 5 Grundregeln

Für einen besseren Überblick finden Sie hier noch einmal die entscheidenden Grundregeln, die Sie beim Bonsai schneiden beachten sollten:
  • Bei zwei Ästen auf gleicher Höhe an einem Stamm entfernen Sie einen von ihnen.
  • Senkrecht wachsende Äste, die zu stark sind, um mit Draht gebogen zu werden, schneiden Sie weg.
  • Äste mit unnatürlich wirkenden Drehungen und Kurven schneiden Sie ebenfalls weg.
  • Entfernen Sie Äste, die die Vorderseite des Stammes kreuzen und dadurch die harmonische Linie des Baums stören.
  • Unverhältnismäßig dicke Äste im oberen Bereich des Bonsai-Baums schneiden Sie weg, damit die unteren Äste immer dicker sind und so das natürliche Gleichgewicht der Krone erhalten bleibt.
Manch ein Experte empfiehlt, den Bonsai auch unten zu schneiden - sprich, seine Wurzeln. Denn auf diese Art und Weise lässt sich ebenfalls der Blattaustrieb regulieren. Je größer der Wurzelballen, desto kräftiger ist auch der Blattaustrieb. Stutzen Sie den Wurzelballen deshalb einmal rundherum mit einer scharfen Schere, wenn Sie Ihren Bonsai umtopfen. So fördern Sie ein kleineres Blattwachstum. Dabei gilt: Dicke Wurzeln werden stärker gekappt, dünne Wurzeln etwa einen fingerbreit zurückgeschnitten. Da durch diesen Schnitt die Verzweigung der Feinwurzeln angeregt wird, kann der Bonsai schließlich auch mit wenig Substrat optimal Nährstoffe aufnehmen. bonsai_mencke_01.jpg

Bonsai Arten – welche Bäume sind geeignet?

Besonders kleinblättrige Baumarten und Nadelbäume eignen sich für die Bonsai-Kunst. Jede Pflanze, die verholzt, lässt sich grundsätzlich als Bonsai gestalten. Beliebte Laubbaum-Arten für Bonsai sind die Rotbuche (Fagus sylvatica), Stechpalmen (Ilex aquifolium oder Ilex crenata), Scheinbuche (Nothofagus), Ahorn (Acer) und die Chinesische Ulme (Ulmus parviflora). Unter den Nadelbäumen werden beispielsweise Kiefern (Pinus nigra oder Pinus sylvestris), Eiben (Taxus baccata) und Steineiben (Podocarpus) als Bonsai geschnitten.

Fazit: Regelmäßig Bonsai schneiden

Ein Bonsai-Bäumchen bei sich aufzustellen bedeutet, sich auch regelmäßig um seine Pflege kümmern zu müssen. Denn nur mit einem regelmäßigen Rückschnitt können Sie die Form Ihres Bonsai-Bäumchens erhalten. Diese Form legen Sie zunächst mit einem Grundschnitt fest, welcher im Anschluss über mehrere Jahre hin gepflegt und fortgeführt wird. Wichtig ist, immer mit einer scharfen Schere zu schneiden, sodass die Wunden in der Rinde immer optimal verheilen können und keine unschönen Narben bleiben. Gerne geben wir Ihnen in unserem Gartencenter Mencke Tipps zum Bonsai schneiden und zu den vielen Möglichkeiten, wie Sie Ihren Mini-Baum formen können. Außerdem finden Sie bei uns eine große Auswahl an Grünpflanzen und Zimmerpflanzen.

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