Flieder schneiden: Das ist das A und O!

18. Mai 2019
Geschrieben von: Mencke Gartencenter Garten

Betreten Sie einmal gedanklich Ihren sommerlichen Garten. Blühender Flieder und hunderte bunter Schmetterlinge, die sich darum tummeln. Ob Sommerflieder oder echter Flieder - die Pflanze lockt mit traumhaft schönen Blüten. Aber was ist eigentlich der Unterschied? Und was ist bei der Pflege der jeweiligen Gattung wichtig?

Betreten Sie einmal gedanklich Ihren sommerlichen Garten. Blühender Flieder und hunderte bunter Schmetterlinge, die sich darum tummeln. Ob Sommerflieder oder echter Flieder - die Pflanze lockt mit traumhaft schönen Blüten. Aber was ist eigentlich der Unterschied? Und was ist bei der Pflege der jeweiligen Gattung wichtig? Hätten Sie gedacht, dass Edel-Flieder und Schmetterlingsflieder gar nicht so viel gemeinsam haben? Im Folgenden erfahren Sie mehr über die beiden Gattungen, wann sie blühen und was Sie bei der Pflege beachten sollten.

Was ist der Unterschied zwischen echtem Flieder und Schmetterlingsflieder?

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© envato elements –fotyma & © Flickr Frerk Meyer CC BY-SA 2.0
Trotz des ähnlichen Namens haben Edel-Flieder und Schmetterlingsflieder - auch Sommerflieder genannt - botanisch nicht viel gemeinsam. Echter Flieder ist für viele Gartenliebhaber fester Bestandteil des Frühjahrs und ziert deshalb hierzulande zahllose Gärten. Er gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und mit ihm etwa 30 weitere Arten mit unzähligen Sorten. Der Gemeine Flieder wird auch Bauern-Flieder genannt und zählt zu den ältesten europäischen Gartensträuchern. Er und seine zahlreichen Hybriden sind die sogenannten Edel-Flieder, deren Blütezeit spätestens Anfang Mai beginnt. Sie locken dann mit ihrem unverwechselbaren Flieder-Duft. Schmetterlingsflieder gehört zu einer anderen Pflanzengattung und ist nur sehr weit entfernt mit Edel-Flieder verwandt. Seine lange Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September, weshalb er in den letzten Jahren stets an Beliebtheit gewonnen hat. Die Blütezeit ist der Grund, warum Schmetterlingsflieder auch Sommerflieder genannt wird. Durch die unterschiedlichen Blütezeiten haben Edel-Flieder und Schmetterlingsflieder verschiedene Pflege-Ansprüche (dazu später mehr). Außerdem unterscheiden sie sich noch in einem ganz entscheidenden Punkt, der Wuchshöhe: Während Edel-Flieder stolze sieben Meter erreichen kann, wird Sommerflieder nur ein bis eineinhalb Meter hoch.

Edel-Flieder schneiden und pflegen

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© envato elements Dream79
Zahlreiche robuste und pflegeleichte Fliederarten erweitern heutzutage das Angebot an Gartenpflanzen. Besonders empfehlenswert sind der Chinesische Flieder (Syringa x chinensis) - auch Königsflieder - sowie der Zwerg-Duftflieder (Syringa meyeri). Zu den besonders frostharten Sorten zählen die Preston-Hybriden (Syringa x prestoniae) und der Zwergstrauch (Syringa microphylla). Als sommergrüner Strauch wächst Flieder sehr aufrecht und kompakt. Seine Blätter sind, je nach Sorte, oval, rundlich bis eiförmig oder herzförmig. Die im Vorjahr gebildeten Zweige tragen paarweise wachsende Blütenknospen, die sich von Ende April bis Mitte Mai zu weißen, gelben, rosafarbenen oder violetten Blüten öffnen. Dann verströmen sie ihren typischen Duft.

Flieder Pflege - das ist wichtig!

Flieder Standort und Boden

Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, Flieder an einen sonnigen Standort zu pflanzen. Trockene Hitze macht ihm nichts aus. An einem schattigen Standort wächst die Pflanze zwar ebenfalls, jedoch dürfen Sie hier nicht mit einer üppigen Blütenpracht rechnen. Edel-Flieder ist außerdem sehr windfest und wird deshalb auch gerne als Windschutzhecke gepflanzt. Der beliebte Frühjahrsblüher benötigt einen nährstoffreichen, recht trockenen Lehmboden mit einem hohen Kalkgehalt. Ausnahme bilden die Preston-Flieder, die es lieber kalkarm und etwas feuchter mögen. Hinsichtlich der Ansprüche an den Boden brauchen Sie sich jedoch wenig Sorgen machen: Flieder wächst im Allgemeinen auch sehr gut auf ungünstigeren Bedingungen. Allerdings sollten Sie Staunässe und Bodenverdichtungen vermeiden.

Flieder pflanzen

Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung von Flieder ist im Herbst. Achten Sie darauf, dass das Pflanzloch etwa dem doppelten Umfang des Wurzelballens entspricht - die Pflanzen benötigen viel Platz. Mischen Sie etwas Kompost bei, wenn Sie das Loch wieder auffüllen. Achten Sie außerdem auf genügend Abstand zwischen den Pflanzen, falls Sie mehrere setzen möchten.

Flieder pflegen

Grundsätzlich ist Flieder äußerst pflegeleicht. Gut eingewachsene Pflanzen überstehen sogar einen trockenen Sommer ganz ohne Bewässerung. Ratsam ist, die Sträucher mit zusätzlichen Nährstoffen zu versorgen, sollten sie auf sandigen Böden stehen. Hierzu empfehlen sich Hornspäne oder ein Langzeitdünger.

Flieder schneiden

Kleinere Schnittmaßnahmen am Flieder führen Sie am besten Ende Mai nach der Blüte durch. Der Strauch bildet seine Blütenknospen bereits im Vorjahr. Indem Sie die verblühten Rispen über zwei gut ausgebildeten Seitenknospen zurückschneiden, verhindern Sie die Samenbildung. Außerdem wird die Pflanze zur Bildung neuer Blütenknospen für die nächste Saison angeregt. Mit einem kräftigen Rückschnitt im März können Sie Ihrem Flieder eine Verjüngungskur verpassen. Schneiden Sie hierbei die Hauptäste um etwa 40 bis 60 Zentimeter zurück. Anschließend kann er wieder in voller Pracht wachsen und für die nächste Blühsaison neue Triebe und Knospen bilden.

Schmetterlingsflieder schneiden und pflegen

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© envato elements manfredxy
Schmetterlingsflieder, bzw. Sommerflieder, gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Es gibt laubabwerfende, winter- und immergrüne Halbsträucher und Sträucher. Die Pflanze aus den tropischen und subtropischen Gebieten Amerikas, Afrikas und Asiens wächst überwiegend an vollsonnigen und heißen Standorten. Der Boden darf ruhig trocken und kark sein. Es gibt etwa 100 Arten von Sommerflieder. Je nach Sorte, wächst er aufrecht oder gedrungen mit einer trichterförmigen Krone. An den kräftigen Haupttrieben sitzen lockere Seitenzweige, die oftmals leicht überhängen unter dem Gewicht der Blüten. Größere Sorten werden bis zu vier Meter hoch, die kleineren rund 1,5 Meter. Bei starkem Frost wirft der Schmetterlingsflieder seine Blätter ab. Seine Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September, manchmal sogar noch länger bis zum ersten Frost. In dieser Zeit beglückt uns der Flieder mit weißen, rosaroten, hellrosa- und lilafarbenen Blüten, die besonders Schmetterlinge magisch anziehen.

Schmetterlingsflieder Pflege - das sollten Sie beachten!

Standort und Boden

Wählen Sie einen vollsonnigen, möglichst heißen Standort für den Schmetterlingsflieder. Entsprechend seiner Herkunft kann der Strauch diese Hitze gut vertragen. Wenn Sie die Pflanze im Kübel kultivieren, verwenden Sie ein durchlässiges, nicht zu humusreiches Substrat. Lassen Sie zwischen den Gießeinheiten ruhig ein paar Tage verstreichen. Achten Sie bei der Gruppenpflanzung im Garten darauf, dass der Schmetterlingsflieder nicht zu stark von anderen Gewächsen beschattet wird.

Sommerflieder schneiden

Schneiden Sie den Schmetterlingsflieder im Frühjahr (etwa im März/April) stark zurück. Die Pflanze blüht ausschließlich am neuen Holz, weshalb Sie mit dem Schnitt den Austrieb anregen sollten. Lassen Sie dabei von den letztjährigen Blütentrieben zwei bis vier Knospen stehen. An den neuen Trieben wird die Pflanze große Blütenstände ausbilden. Eine Ausnahme bildet hier übrigens der Wechselblättrige Sommerflieder. Ihn sollten Sie nur auslichten und nicht komplett zurückschneiden - er blüht am vorjährigen Trieb. Verwelkte Blütenstände sollten Sie im Spätsommer jedoch laufend abschneiden, wenn Sie eine Selbstaussaat verhindern möchten.

Sommerflieder überwintern

Schützen Sie Ihren Sommerflieder im Winter, indem Sie ihn im Herbst im Wurzelbereich mit einer dicken Schicht Laub abdecken. Bei Bedarf können Sie die Triebe leicht zurückschneiden und anschließend die Krone in ein Wintervlies einhüllen. Kugel-Sommerflieder-Sorten sollten jedoch am besten in einem dunklen, möglichst kühlen Kellerraum überwintert werden.

Tipp: Flieder vermehren

Übrigens - wenn Sie Flieder vermehren möchten, können Sie im Frühjahr oder im Herbst seine Wurzelausläufer mit einem Spaten herausstechen und diese als Stecklinge im Kübel vermehren. Sind die Pflänzchen groß genug, können Sie sie auspflanzen. Bei Flieder-Wildarten können Sie alternativ ganz einfach im Oktober die trockenen Fruchtstände ernten und die Samen ausschütteln. Diese können Sie in Anzuchterde kultivieren und die Anzuchtkästen bis Januar draußen stehen lassen (sollten dabei nicht vollständig austrocknen!). Danach kommen die Samen abgedeckt in ein unbeheiztes Gewächshaus, wo sie zu keimen beginnen. Im Frühjahr können Sie die Keimlinge dann in einzelne Töpfe, im Herbst in den Garten setzen.

Fazit: Flieder schneiden und pflegen

Bei der Kultivierung und Pflege von Flieder müssen Sie zwischen echtem Flieder (dem sogenannten Edel-Flieder) und den sommerblühenden Arten unterscheiden. Letztere werden auch Schmetterlingsflieder oder Sommerflieder genannt, weil sich ihre Blütezeit über den gesamten Spätsommer zieht. Je nach Gattung, müssen Sie Ende Mai schneiden (Edel-Flieder) oder bereits im März/April vor der nächsten Blüte (Sommerflieder). Für alle Flieder-Sorten gilt: Sie benötigen einen sonnigen Standort mit sandigem Boden und es darf gerne auch mal heiß sein. Deshalb gilt Flieder auch als durchaus pflegeleichter Gartenstrauch. Und hätten Sie gewusst, dass Flieder zu den essbaren Blüten gehört? Weitere Infos rund um Flieder und Schmetterlingsflieder bekommen Sie in unserem Gartencenter Mencke. Außerdem eine große Auswahl an Gartensträuchern und Flieder-Sorten.
Beitragsbild: © Envato Elements – mblach

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