Pflegeleichter Garten: Mit 10 Tipps zur stressfreien Grünoase

22. Juli 2022
Geschrieben von: Mencke Gartencenter

Ein eigener Garten ist für viele Menschen ein wahrgewordener Traum. Dabei darf aber nicht die Arbeit unterschätzt werden, die er mit sich bringt. Wir verraten deshalb in diesem Beitrag, wie die Grünoase pflegeleicht gestaltet wird – für maximalen Genuss bei minimalem Aufwand.

Tipp 1: Eine Wildblumenwiese anlegen

Wer so wenig Arbeit wie möglich mit dem eigenen Garten wünscht, aber sich dennoch an bunten Blumen erfreuen möchte, findet mit einer Wildblumenwiese die perfekte Lösung. Sie muss selbstverständlich nicht den gesamten Außenbereich umfassen, sondern kann frei nach Belieben unterschiedlich groß oder in verschiedenen Ecken des Gartens gestaltet werden.

Der Vorteil: Eine Wildblumenwiese leistet zugleich einen wichtigen Beitrag gegen das Insektensterben und liegt deshalb derzeit sogar voll im Trend. Der Name ist jedoch irreführend, denn eine Wildblumenwiese sprießt nicht ganz von selbst. Sie sollte stattdessen mit einer entsprechenden Mischung ausgesät werden.

So wird sichergestellt, dass auf der Fläche auch tatsächlich schöne Blumen wachsen, die zugleich einen Mehrwert für die heimischen Insekten wie Schmetterlinge oder Wildbienen bieten. Dann kann sie über viele Jahre hinweg ihre volle Pracht entfalten und muss nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht werden. Wie so eine Wildblumenwiese angelegt wird, erklärt unser Partner Natur im Garten e. V. in diesem Video.

Tipp 2: Über einen Naturteich nachdenken

Ein Teich bringt eine ganz eigene Atmosphäre in den Garten. Mit Seerosen bedeckt, kann er zum echten Hingucker werden oder er sorgt durch einen kleinen Bach für beruhigendes Plätschern im Hintergrund. Allerdings kann er für Kinder auch eine Gefahr sein, weshalb im Einzelfall entschieden werden muss, ob ein Teich gewünscht und sinnvoll ist – oder eher nicht.

Wer sich dazu entschließt, sollte über einen Naturteich nachdenken anstelle des klassischen Gartenteichs. Er bedeutet auf der einen Seite weniger Arbeit und auf der anderen Seite einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tiere von Molchen über Libellen bis hin zu Fröschen.

Flachwasserbereiche des Naturteichs sind nicht nur für Amphibien wichtig, sondern beugen auch dem Ertrinken von Wild- und Haustieren vor. Wichtig ist deshalb, den Naturteich richtig anzulegen , sprich an einer geeigneten Stelle sowie mit sorgfältig ausgewählter Bepflanzung.

Tipp 3: Rasenflächen möglichst pflegeleicht gestalten

Für viele Menschen gehört zu einem gelungenen Garten auch eine gewisse Freifläche, damit dort beispielsweise die Kinder spielen können, für Grillpartys mit Freunden oder um bei schönem Wetter einen Liegestuhl aufzustellen und darin die Sonne zu genießen.

Eine simple Rasenfläche ist dafür hervorragend geeignet und bedeutet vor allem dann minimalen Aufwand, wenn diese Fläche gut durch einen Mähroboter befahren werden kann. Bestenfalls ist sie also möglichst eben und ohne Hindernisse wie große Steine, Beete & Co. Zudem sollte es sich um ein hochwertiges Modell mit Kantenfunktion handeln, dann ist ein Nachbessern in der Regel nicht notwendig. Diesbezüglich empfiehlt es sich also, nicht an der falschen Stelle zu sparen.

Beim Mähroboter gibt es allerdings etwas zu beachten: Bitte achtet darauf, tagsüber zu mähen. Denn in der Dämmerung und in der Nacht sind viele Tiere unterwegs, die dem Mähroboter schutzlos ausgeliefert sind.

Solange der Rasen nicht im Schatten liegt, sollte man zusätzlich bei den zunehmend heißeren Sommern auf eine spezielle Sonnenrasenmischung zurückgreifen. Mehr dazu erfahrt Ihr in unserem Beitrag zum Trockenrasen.

Tipp 4: Unkraut vorbeugen statt entfernen

Wer die bisherigen Tipps berücksichtigt, hat bereits beste Voraussetzungen für einen Garten geschaffen, der einen minimalen Arbeitsaufwand erfordert. Unkraut zu jäten, ist dadurch in den allermeisten Fällen kaum noch notwendig.

Dennoch können sich an der einen oder anderen Stelle ungewollte Pflanzen ansiedeln und ausbreiten, vor allem an Stellen mit offener Erde wie in einem (noch) nicht bepflanzten Beet.

Dann ist Prävention ein wichtiges Stichwort, denn durch Mulchfolien und Unkrautvlies können entsprechende Samen ferngehalten werden. Sie erleichtern zudem die Entfernung von Unkraut, falls sich dieses dennoch ansiedelt, und halten die Erde frei für eine spätere Bepflanzung.

Ist diese hingegen nicht gewünscht, kann mit dicht wachsenden Bodendeckern wie dem Storchschnabel, Elfenblume, Golderdbeere, Dickmännchen oder Immergrün gearbeitet werden. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch ökologisch wertvoll.

Unser Tipp: Wer sich für einen Naturgarten entscheidet, hat mit Unkräutern weniger zu kämpfen. Gejätet wird im Naturgarten meist nur einmal im Frühjahr. Gräser und Beikräuter dürfen auch mal stehen bleiben und gliedern sich in die Gartengestaltung zwischen Ziergräsern und Wildstauden so gut ein, dass sie gar nicht stören.

Tipp 5: Pflegeleichte und barrierefreie Wege

Gerade, wenn im Garten nicht nur eine Rasenfläche angelegt wird, sondern auch Wildblumenwiesen, ein Naturteich & Co, sind die Gartenwege ein wichtiges Thema. Sie sollen ermöglichen, problemlos jeden Bereich im Garten zu erreichen, um ihn zu nutzen oder um dort wichtige Aufgaben zu erledigen.

Besonders gut geeignet sind dafür Wege aus Steinen wie Naturstein, Klinker, Betonstein oder Pflasterstein. In den Fugen kann zudem mit Fugensand gearbeitet werden, sodass dort kein Unkraut eindringen kann.

Weiterhin sollten die Gartenwege unabhängig vom Lebensalter barrierefrei gestaltet werden, wobei verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen. Dann müssen die Wege in Zukunft nicht gänzlich neu angelegt werden, falls sich die Lebenssituation ändert – und auch das Hantieren mit Schubkarre, Rasenmäher oder anderem großen Gerät bei der Gartenarbeit fällt deutlich leichter.

Tipp 6: Möbel aus den richtigen Materialien kaufen

Nicht fehlen dürfen in einem Garten natürlich entsprechende Möbel. Dabei kann es sich um einen Tisch und Stühle handeln, um daran gemeinsam mit Familie oder Freunden zu essen. Aber auch eine gemütliche Lounge ist eine beliebte Wahl, um nach einem langen Tag im eigenen „Grün“ zu entspannen.

Erst einmal sollte daher ein Konzept entworfen werden, wo welche Art von Gartenmöbeln aufgestellt werden. Anschließend stellt sich die Frage nach geeigneten Materialien. Als langlebig und pflegeleicht erweisen sich diesbezüglich Polyrattan und Edelstahl. Sie sind witterungsbeständig und eventuelle Verschmutzungen können einfach abgewischt werden.

Nicht jeder möchte aber auf den gemütlichen Look von Holz verzichten. Dann empfehlen sich spezielle Hölzer für den Außenbereich, die etwas robuster gegenüber Witterungseinflüssen sind.

Ein regelmäßiges Abschleifen, Streichen oder Lackieren bleibt dennoch nicht aus. Ist dies nicht gewünscht, altert das Material vergleichsweise schnell und muss regelmäßig ausgetauscht werden.

Tipp 7: Bäume und Sträucher bewusst pflanzen

Größere Pflanzen wie Bäume oder Sträucher sind im eigenen Garten ebenfalls wichtig, um wohltuenden Schatten zu spenden oder beispielsweise als Sichtschutz. Oft sind diese bereits vorhanden, wenn der Garten vom Vorbesitzer übernommen wird. Dennoch sollte geprüft werden, ob es sich um eine sinnvolle Bepflanzung handelt – im Sinne eines minimalen Arbeitsaufwands.

Bestenfalls handelt es sich dabei um Varianten, die nicht geschnitten werden müssen, aber dennoch praktisch sowie optisch ansprechend sind. Ein schönes Beispiel sind Vogelnährgehölze, die nicht ständig in Form gebracht werden müssen. Sie bieten im Frühjahr eine schöne Blüte und begeistern im Herbst mit Fruchtschmuck.

Tipp 8: Frage nach dem Sichtschutz praktikabel lösen

Der soeben erwähnte Sichtschutz muss aber nicht zwingend aus Sträuchern oder anderen Pflanzen bestehen. Weniger Arbeitsaufwand entsteht durch simple Sichtschutzwände, die es aus unterschiedlichen Materialien gibt – sozusagen für jeden Geschmack.

Auch Lösungen wie Gabionen erfreuen sich großer Beliebtheit und können auf Wunsch zusätzlich bepflanzt werden, um einen natürlicheren „Look“ zu erhalten, wie hier im Fotobeispiel. Diese Gabionen werden von einer blühenden Clematis berankt, so dass die Steinwand selbst gar nicht mehr zu sehen ist. Ein Schnitt ist bei Clematis nicht notwendig. Alternativ kann auch wilder Wein oder Efeu verwendet werden.

Tipp 9: Kübel- und Topfpflanzen vermeiden

Pflanzen in Töpfen oder Kübeln können sich nicht selbst versorgen. Die Wurzelballen von getopften Pflanzen sind stärker der Witterung ausgesetzt. Trockenheit und Frost haben stärkeren Einfluss. Gerade kleine Töpfe trocknen deutlich schneller aus als der Gartenboden eines Blumenbeetes.

An heißen Sommertagen müssen sie regelmäßig gegossen werden und im Winter muss ein Schutz mit Luftpolsterfolie oder Vlies her. Auch der Nährstoffbedarf muss über regelmäßige Düngergaben sicher gestellt werden. Das bedeutet natürlich Arbeit für Euch. Daher vermeidet Pflanzen in Töpfen eher!

Tipp 10: Die richtige Bepflanzung wählen

Blumen- oder Gemüsebeete sind eine Bereicherung für jeden Garten. Hier gilt es die Bepflanzung mit Bedacht zu wählen, um die Arbeit in Grenzen zu halten. Hier ist es sinnvoll, auf mehrjährige Stauden zu setzen, die nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden müssen. Besonders heimische Wildstauden oder pflegeleichte Dauerblüher sind dafür eine hervorragende Wahl. Auch die bereits erwähnten Bodendecke stellen eine perfekte Ergänzung dar.

Grundlegend sollet Ihr darauf achten, dass die gewählten Pflanzen zu Eurem Standort passen: Ist das Beet sonnig oder schattig? Nährstoffreich oder nährstoffarm? Trocken oder feucht? Je wohler sich eine Pflanze fühlt, desto widerstandsfähiger ist sie gegen Krankheiten und desto üppiger wächst sie.

Soll es sich hingegen um ein klassisches Gemüsebeet handeln, ist ein Hochbeet die beste Wahl, um die anfallende Gartenarbeit angenehmer zu gestalten. Wie ein Hochbeet angelegt wird, zeigen wir Euch in diesem Beitrag. Unser Tipp: Kürbis, Zucchini, Bohnen und Kartoffeln besonders pflegeleicht und für Hochbeete bestens geeignet.

Es lohnt sich also ein Konzept zu entwerfen, um das Meiste aus dem eigenen Garten herauszuholen, ohne dass dieses viel Arbeit verursacht. Dann ist ein schöner Garten durchaus ohne viel Plackerei möglich – und kann umso mehr genossen werden.

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