Gartenteich bepflanzen? Teichpflanzen für Euer Wasserparadies

Sobald die Temperaturen wärmer werden, lockt uns der Frühling mit frischem Grün und Vogelgezwitscher in den Garten. Das ist der ideale Zeitpunkt für eine Bepflanzung und Gestaltung Eures Gartenteichs mit bezaubernden Pflanzen in, auf und um das Wasser herum. Vielleicht habt Ihr schon einen Teich angelegt (oder anlegen lassen) und möchtet diesen in eine blühende Oase verwandeln? Dann seid Ihr hier genau richtig, denn wir erklären Euch, welche Pflanzen für welche Wasserzonen geeignet sind und wie Ihr einen dunklen Tümpel in einen malerischen Gartenteich verwandeln könnt.

Gartenteich anlegen: Die Neuanlage eines Gartenteichs

Für alle, die noch einen Schritt weiter vorne stehen: Neben Lage und Gestaltung gibt es in diesem Fall noch weitere Dinge zu bedenken. So sind beispielsweise eine technische Ausstattung wie ein Teichfilter oder diverse Wasserpumpen unerlässliche Hilfsmittel, die die Pflege des Gartenteichs bedeutend erleichtern. Wie Ihr einen Gartenteich richtig anlegt, beschreiben wir Euch im Beitrag Gartenteich anlegen.

Teichgestaltung und die besten Teichpflanzen im Überblick

Wie soll die Gestaltung des Gartenteiches aussehen? Welche Teichpflanzen können darin wachsen?

Schritt 1: Perfekte Lichtverhältnisse für Wasserpflanzen schaffen

Die Lage des Teiches ist eine wichtige Vorgabe für die richtige Bepflanzung des Gartenteichs. Wasserpflanzen benötigen eine gewisse Lichtmenge, um optimal wachsen zu können. Gleichzeitig führen zu viel Wärme und Licht zu erhöhtem Algenwachstum. Im Idealfall hat Euer Gartenteich eine halbschattige Lage mit ca. fünf Sonnenstunden pro Sommertag. In der Mittagssonne sollte der Teich am besten im Schatten liegen, welcher zum Beispiel durch Gebäude, Gehölze oder Sonnensegel gespendet werden kann. Wenn Euer Teich zu sonnig liegt, bietet sich z. B. eine Umpflanzung mit Riesen Chinaschilf (Miscanthus) an. Es spendet eine große Menge an Schatten, um die anderen Wasserpflanzen vor der Mittagssonne zu schützen und einen halbschattigen Platz für den Teich zu garantieren. Außerdem fungiert als natürlicher Schutz vor Reihern, wenn es bis dicht an den Teich gepflanzt wird. Der Reiher hat so weniger Landefläche und kann nicht so einfach am Uferrand fischen. Auf dem oben gezeigt Bild seht Ihr noch einen weiteren Trick: Hier wurde der Teich mit Nylonfäden umspannt, um den Fischbestand zu schützen. Der Faden sollte auf 30 cm und 50 cm Höhe angebracht sein. Der Faden ist ein Widerstand, den der Reiher nicht gut sieht. 50 cm liegen über seinem Kniegelenk weswegen er die Barriere nicht überwinden kann.

Schritt 2: Teichpflanzen für verschiedenen Wasserzonen auswählen

Da sich ein Gartenteich in verschiedene Wasserzonen einteilt, gelten je nach Zone unterschiedliche Lebensbedingungen, aus denen sich unterschiedliche Pflanzen für den Gartenteich ergeben. Es sind vier verschiedene Wasserzonen bei der Gartenteich-Bepflanzung zu beachten:

Wasserzonen im Gartenteich

1. Die Uferzone – Gartenteichpflanzen für den Rand

Die Uferzone liegt am äußeren Rand und bildet den Übergang zwischen Teich und Garten. Hier wachsen verschiedenste Gartenstauden, die einen staunassen Boden mögen. Zum Schutz vor Wasserverlust des Teiches im Sommer, solltet Ihr eine Feuchtigkeitssperre zwischen Wasser und Ufer schaffen, beispielsweise mit Wasserbausteinen oder Ufermatten. Pflanzliste Uferzone – für eine einzigartige Umrandung:

• Blutweiderich (Lythrum salicaria)
• Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris)
• Beinwell (Symphytum grandiflorum)
• Schlüsselblume (Primula veris)
• China Orchidee (Bletilla striata)
• Trollblume (Trollius europaeus)
• Mädesüß (Filipendula ulmaria)
• Wiesen-Schwertlilie (Iris sibirica)
• Wasserdost (Eupatorium)
• Blaue Gauklerblume (Mimulus ringens)
• Etagenprimel (Primula x bullesiana)
• Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)

Im Prinzip eignen sich alle Gartenstauden, die feuchte Standorte mögen. Wenn Ihr bei uns im Gartencenter vor Ort vorbeikommt, beraten wir Euch gerne zu unserem Staudensortiment.

2. Die Sumpfzone

Die Sumpfzone ist etwa 10-15 Zentimeter tief und daher besonders geeignet, um Uferpflanzen zu setzen, die nicht tief im Wasser stehen sollten. Pflanzliste Sumpfzone – für Pflanzen, die ‘nasse Füße’ mögen:

• Sumpfcalla (Calla palustris)
• Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
• Wasserminze (Mentha aquatica)
• Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus)
• Zwergbinse (Juncus ensifolius)
• Korkenzieher-Binse (Juncus effusus 'Spiralis')
• Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
• Seggen (Carex)

Zur Unterstützung der Wasserqualität eignen sich verschiedene Seggen (Gräser), da diese das Wasser durch ihre Wurzeln filtern und somit reinigen. Zusätzlich kann der Teich durch Steine umrahmt werden, um einen sauberen Abschluss zu schaffen. Hierfür eignet sich Rheinkies, welcher gründlich gereinigt wurde, oder Zeolithen besonders gut. Dies sind poröse, aber wunderschöne Natursteine, an deren Oberfläche sich Bakterien festsetzen, welche bei der Klärung des Wassers helfen.

3. Die Fachwasserzone – Pflanzen in und auf dem Wasser

Die folgende Zone ist die Fachwasserzone mit einer Tiefe zwischen 15 und 50 Zentimetern. Dieser Bereich ist aus biologischer Sicht sehr bedeutsam, da sich hier Muschelblume, Tannenwedel, Wasserpest und Wassernabel besonders wohlfühlen. Die Gemeinsamkeit aller ist ihre Fähigkeit Sauerstoff zu spenden. Dadurch optimieren diese Pflanzen die Wasserqualität Eures Gartenteichs erheblich. Als Hingucker für die Wasseroberfläche bieten sich auch kleinwüchsige Seerosen-Sorten, Muschelblumen und Wasserhyazinthen an. Pflanzliste Fachwasserzone – die Lunge deines Gartenteichs:

• Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
• Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
• Wasserpest (Elodea canadensis)
• Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
• Muschelblume (Pistia stratiotes)
• Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes)
• Zwerg Seerosen verschiedene Sorten (Nymphaea)
• Schwanenblume (Butomus umbellatus)
• Hechtkraut (Pontederia cordata)

Die Wasserhyazinthe kann wie die Seerose ab Mai gepflanzt werden, wobei zwei bis drei Quadratmeter pro Pflanze gerechnet werden sollen. Sie agiert als Wasserfilter und spendet durch ihre dichten Blätter zusätzlich Schatten.

4. Die Tiefzone

In der Tiefzone, die mindestens 60 cm tief ist, gedeihen Seerosen, leben kleine Tierchen und Organismen im Schutz vor der Sonne. Außerdem wird diese Zone zum Überwintern genutzt und gebraucht. Je tiefer der schön gestaltete Gartenteich ist, desto kühler bleibt die Tiefzone im Sommer, wodurch der Sauerstoff gehalten und das Algenwachstum eingedämmt wird. Pflanzliste Tiefzone – wahre Wasser-Schönheiten:

• dickblättrige Wasserpest (Egeria densa)
• Tausendblatt verschiedene Sorten (Myriophyllum)
• Wasserfeder (Hottonia palustris)
• Große Teichrose (Nuphar lutea)
• Seerosen verschiedene Sorten(Nymphaea)
• Krebsschere (Stratiotes aloides)

Seerosen gehören zu den beliebtesten Teichpflanzen für die Tiefwasserzone. Sie erinnern uns an Gemälde von Monet und verzaubern uns mit ihren großen prunkvollen Blüten. Außerdem hat die Seerose die Fähigkeit Nährstoffe aufzunehmen und somit den Algenwuchs beschränken. Sie werden bestmöglich ab Mai in den Teich gesetzt, da die Wassertemperatur dann hoch genug ist. Pflanzen wie z. B. Seerosen müssen jedoch erst langsam an die Wassertiefe der Tiefwasserzone gewöhnt werden: Man setzt sie erst auf 30 cm Tiefe bis ihre Blätter an die Oberfläche gewachsen sind. Dann kann sie auf eine Wassertiefe von 50 cm verpflanzt werden. Setzt man die Pflanze von Anfang an sehr tief, kann es sein, dass die Blätter welken, da der Kontakt zum Licht nicht gegeben ist.

Abwechslungsreich: Fische als gewisses Extra für Eure Oase

Gartenteiche sind nicht nur für uns Menschen wunderschöne Orte für eine kleine Auszeit. Auch die Tierwelt freut sich über einen weiteren Lebensraum. So stellen beispielsweise Fische eine einzigartige Abrundung Eures Teichs dar. Zur Haltung von Fischen sollte der Wasserteich mindestens 6 Quadratmeter betragen und einen Meter tief sein, um ein Durchfrieren zu verhindern. Geeignete Fische für Anfänger sind Bitterlinge, Schleierschwänze, Goldfische, Goldorfen, Elritzen und Rotfedern, da sie wenig Platz benötigen und eine unkomplizierte Pflege in Anspruch nehmen. Kleiner Tipp: Liegt keine Überfütterung vor, ernähren sich die Fische auch von Mückenlarven und weiden den Algenbesatz ab, wodurch sie zur persönlichen Teichhilfe werden. Ihr solltet jedoch darauf achten, dass Ihr nicht zu viele Fische im Teich haltet, damit der prozentuale Gehalt des Phosphats im Wasser nicht zu sehr ansteigt und der Algenbewuchs nicht zu sehr gefördert wird. Wer auf Fische Verzichtet bietet heimischen Amphibien einen Lebensraum. Wenn Ihr einen gut gepflegten Gartenteich habt, schafft Ihr damit auch Lebensraum für verschiedenste heimische Wassertiere. Dazu gehören z. B. Molche, Frösche, Libellen und Wasserläufer.

Die richtige Pflege für Euer Wasserparadies ist unerlässlich

Ist die Anlage des Teichs und die Kultivierung der Wasserpflanzen geschafft, braucht ein schöner Gartenteich eine geeignete Pflege, damit die persönliche kleine Oase erhalten bleibt. Hierbei ist ein Filter mit Pumpe zu empfehlen, um das Wasser zu klären und die Qualität beizubehalten. Dieser sollte jedoch zuerst mit Startbakterien angeimpft werden und anschließend in einem regelmäßigen Abstand gereinigt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Zusätzlich sollte spätestens Anfang September ein Teichnetz über den Gartenteich gespannt werden, um herabfallendes Laub aufzufangen und dafür zu sorgen, dass das Wasser nicht umschlägt. Bei Fragen, sowie für Anregungen und Tipps kommt gerne bei uns vorbei und lasst Euch vor Ort von unseren Teich Experten beraten.
Titelbild pinke Seerose © S. Hermann & F. Richter von Pixabay Illustration Wasserzonen und Fotos Gartenteich mit Chinaschilff © Mencke Bild Gartentech blühende Azaleen © JR Harris von Usplash, Foto Seerosen unter Wasser © Reto Gerber von Pixabay, Gartenteich mit Mohnblüten © Gartenteich von Wikipedia Commons,Goldfische © Corinna Behrens von Pixabay, Frösche und Seerosen © Paul_Henri von Pixabay